
EuLe 4-5 kann als Praxisinstrument im Rahmen der Planung einer alltagsintegrierten Sprach- und Literacyförderung in der Kindertageseinrichtung sowie als Forschungsinstrument eingesetzt werden.
Das Verfahren ermöglicht eine dem Entwicklungsstand angepasste, umfassende Beurteilung der Erzählfähigkeiten und der frühen schriftsprachrelevanten Kompetenzen von Kindern im Altersbereich von 4;0 bis 5;11 Jahren.
Insgesamt liegen fünf Skalen vor, die folgende Bereiche überprüfen: Erzählkompetenz, Schriftwissen, Wortbewusstheit, Schriftbewusstheit sowie die rezeptive und produktive Buchstabenkenntnis. Das Verfahren ist äußerst kindgerecht gestaltet, und die Geschichte von "Teddy Theo" stellt einen altersgemäßen Erzählimpuls dar.
Die internen Konsistenzen der Einzelskalen variieren von .78 (Skala Schriftwissen) bis .95 (Skala Buchstabenkenntnis) und können damit als zufriedenstellend bis sehr gut bezeichnet werden.
Die Analysen zur Konstrukt- und Kriteriumsvalidität des Verfahrens sprechen dafür, dass der EuLe 4-5 das misst, was er zu messen intendiert. Zudem differenziert er gut zwischen sprachauffälligen und -unauffälligen Kindern (klinische Validität) sowie zwischen Kindern, die in ihren Familien in unterschiedlichem Ausmaß Lernanregungen erhalten. Erste Analysen zur inkrementellen und prognostischen Validität weisen darauf hin, dass EuLe 4-5 zusätzlich zur phonologischen Bewusstheit einen substantiellen Beitrag zur Vorhersage der späteren Leistungen im Schriftspracherwerb liefert.
EuLe 4-5 wurde an insgesamt N = 773 Kindern aus den drei Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Schleswig-Holstein normiert. Die ermittelten Rohwerte können anhand der Normtabellen im Manual in T-Werte und Prozentränge transformiert werden.
Die Durchführungsdauer variiert je nach Alter und Entwicklungsstand zwischen 10 und 20 Minuten.
In Anwendung seit 2019.
2019