Einsatzbereich
Der Test zum Schöpferischen Denken - Zeichnerisch ist als Screening-Instrument gedacht, das eine erste einfache und ökonomische Einschätzung von kreativen Fähigkeiten einer Person im Alter von 5 bis 95 Jahren ermöglicht. Er kann sowohl dazu dienen, sehr hohe kreative Potentiale zu identifizieren als auch Individuen zu erkennen, deren unterentwickelte oder retardierte kreative Fähigkeiten der Anregung und Unterstützung bedürfen. Seine Einsatzbereiche liegen in der Schule und Ausbildung, in der psychologischen und beruflichen Beratung sowie in der Forschung.
Inhalt
Das Verfahren ist aus der Kritik an traditionellen Tests des divergenten Denkens heraus entstanden, die in einem sehr stark eingeschränkten Kreativitätskonzept lediglich quantitative Daten zur Komponente der Flüssigkeit des Denkens (fluency) liefern. Der TSD-Z berücksichtigt neben Aspekten des divergenten Denkens auch qualitative, kreativitätsrelevante Komponenten (wie z.B. Komposition und Lösungsgestalt, Unkonventionalität, Risikobereitschaft). Neben solchen inhaltlichen und qualitativen Gesichtspunkten spielten für die Entwicklung und das Design des Instruments Kriterien einer einfachen Durchführung und Auswertung sowie ökonomischer und breiter Anwendungsmöglichkeiten eine wesentliche Rolle. Die Verwendung des Zeichnens als Ausdrucksmodalität soll ein möglichst hohes Maß an Kultur-Fairness garantieren, das bei verbalen Kreativitätstests meist nicht gegeben ist. Zeichnerische Fähigkeiten spielen bei der Bearbeitung des TSD-Z keine wesentliche Rolle. Auf dem Testblatt werden einige spezielle figurale Fragmente angeboten, die zum Weiterzeichnen in einer freien, nicht festgelegten Weise anregen sollen. Das fertige zeichnerische Produkt wird mit Punkten anhand von 14 Evaluationskriterien bewertet, die zugleich das Testkonstrukt repräsentieren.
Zuverlässigkeit
Die Auswerterübereinstimmung liegt in verschiedenen Studien bei r = .89 und die Retest-Reliabilität zwischen r = .38 und r = .87. Die Korrelation der Formen A und B liegt zwischen r = .63 und r = .75.
Testgültigkeit
Gute diskriminante Validität bezüglich Intelligenztests, d.h. positiv niedrige, signifikante Koeffizienten bei intelligenzinhomogenen Stichproben, Null-Korrelationen bei intelligenzhomogenen Gruppen. Eine Reihe weiterer, sehr unterschiedlicher Studien stützen die Validitätsannahme.
Normen
Es existieren Normen auf der Basis von über 2.000 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 4 und 16 Jahren nach Alters- und Klassenstufen eingeteilt bzw. für einige Teilpopulationen zusätzlich nach Schularten sowie für Erwachsene.
Bearbeitungsdauer
Für jede der beiden Formen A und B bis zu 15 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 1995.
Copyright-Jahr
1995