
Erwachsene von 60 bis 90 Jahren. Verwendung sowohl im epidemiologischen, ambulanten als auch stationären gerontopsychiatrischen/-psychologischen Bereich. Das SIDAM kann - nach entsprechendem Training - von Ärzten, Psychologen, Studenten, Pflegepersonal und Sprechstundenhilfen zuverlässig benutzt werden. Es ist geeignet als Screening-Instrument wie auch zur basalen neuropsychologischen Einschätzung des kognitiven Funktionszustandes.
Das SIDAM ermöglicht in einfacher und praktikabler Weise die Diagnose verschiedener Demenzsyndrome sowie „leichter kognitiver Beeinträchtigung“ nach ICD-10 und DSM-IV. Die Messung und Quantifizierung der Störungsbilder erfolgt mit Hilfe der in das SIDAM integrierten Mini-Mental-State Examination, dem SIDAM-Score SISCO und dem Hachinski-Score bzw. dem modifizierten Ischemic-Score. Ferner enthält das SIDAM verschiedene, unabhängig voneinander auswertbare Skalen (Orientiertheit, unmittelbare Wiedergabe, Kurzzeitgedächtnis, Langzeitgedächtnis, Gedächtnis global, intellektuelle Leistungsfähigkeit, verbale/rechnerische Fähigkeiten, optisch-räumliche Konstruktionsfähigkeiten, Aphasie/Apraxie und höhere kortikale Funktionen), mit deren Hilfe sich 10 weitere kognitive Syndrome quantifizieren lassen. Die Möglichkeit, kognitive Beeinträchtigungen verschiedenen Schweregrades zu erfassen, trägt dem dimensionalen Charakter der Demenzentwicklung Rechnung. Es werden genaue diagnostische Algorithmen angegeben, differenzialdiagnostische Erwägungen integriert und die psychosozialen Leistungen im Alltag (IADL-Skala) beurteilt. Auch die Information Angehöriger kann in den Beurteilungsteil des SIDAM aufgenommen werden. Das SIDAM erfasst aber nicht nur altersbedingte kognitive Störungen. Es besteht z. B. auch die Möglichkeit, das SIDAM zur Erfassung kognitiver Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz bei asymptomatischen HIV-infizierten Patienten einzusetzen. Zu diesem Bereich existiert eine umfangreiche WHO-Studie, in der das SIDAM eingesetzt wurde.
Die Retest-Zuverlässigkeit für ICD-10- und DSM-III-R-Diagnosen liegt bei r = .87 bis r = .95, auf Kriterien- und Syndromebene bei r = .57 bis r = .95. Auf Symptomebene liegen die Werte bei 74 % der Fragen über r = .40, bei 28 % über r = .70.
Die SIDAM ICD-10- und DSM-III-R-Demenz-Diagnosen weisen eine sehr hohe Übereinstimmung mit unabhängigen Expertendiagnosen auf (r = .86 bis r = .92). Die Schweregradeinteilung und Quantifizierung der „leichten kognitiven Beeinträchtigung“ und der verschiedenen demenziellen Syndrome weisen ebenfalls hohe Übereinstimmungen mit der Global Deterioration Scale (Reisberg et al., 1982) (r = .93) und dem Clinical Dementia Rating (Hughes et al., 1982) (r = .92) auf.
Altersspezifische T- und Prozentrang-Werte (N = 150 Gesunde, N = 150 Patienten) für 60- bis 90-Jährige. Eine weitere Normierung für 18- bis 40-Jährige ergab sich im Rahmen der WHO-Studie zu asymptomatischen HIV-Patienten (USA, Brasilien, Kenia, Zaire, Thailand, Deutschland) (N = 300).
15 bis 45 Minuten.
In Anwendung seit 1996.
1995