In den ersten vier Wochen der ersten Klasse dient das MÜSC der Erfassung der Lernvoraussetzungen des Schriftspracherwerbs. Mit dem MÜSC können so unmittelbar nach der Einschulung Kinder mit besonderem Förderbedarf im frühen Schriftspracherwerb erkannt werden.
Mit dem MÜSC können ökonomisch als Gruppenverfahren die vier Lernvoraussetzungen des Schriftspracherwerbs erfasst werden. In Gruppen mit bis zu acht Kindern werden in zwei Sitzungen zu etwa 25 Minuten folgende Aufgaben durchgeführt: 1. Phonologische Bewusstheit: Reimen, Laute Assoziieren, Silben Segmentieren und Laut-zu-Wort-Zuordnung; 2. Kurzzeitgedächtniskapazität: Wörter-Reihenfolgen; 3. Abrufgeschwindigkeit: Farben Ankreuzen (a: schwarz-weiße Objekte; b: farbig inkongruente Objekte); 4. Visuelle Aufmerksamkeit: Wort-Vergleich-Suchaufgabe.
Zur Förderung ist das Münsteraner Trainingsprogramm lieferbar:
MÜTDie Reliabilitätskennwerte der einzelnen Subtests liegen zwischen rtt = .65 und rtt = .88. Für die Subtests zum Farben Ankreuzen wurden Reliabilitätsschätzungen nach Lienert und Raatz (1998) vorgenommen.
Das MÜSC wurde auf seine Konstruktvalidität hin überprüft. Die Befunde einer Faktorenanalyse bilden drei Faktoren ab. Der erste wird durch die Subtests zur phonologischen Bewusstheit und die Wörter-Reihenfolge gebildet, der zweite durch die Subtests zum Farben Ankreuzen, der dritte durch die Wort-Vergleich-Suchaufgabe. Die fallweise Übereinstimmung in der Bewertung des Förderbedarfs im Vergleich zu einem Außenkriterium (BISC) zeigt zufriedenstellende Ergebnisse (RATZ = 60,1).
Es liegen Normen für eine Stichprobe von 2.896 Kindern aus Thüringen und Nordrhein-Westfalen vor, die im Durchschnitt fünf Wochen die Schule besuchten.
2 mal 25 Minuten für bis zu acht Kinder.
In Anwendung seit 2005.
2005