
Die FRAKK wurde für erwachsene Migranten ab 16 Jahre konzipiert, die zum Zeitpunkt der Befragung in Deutschland leben. Der Selbstbeurteilungsbogen eignet sich für Menschen mit eigener Migrationserfahrung, wie auch deren Nachkommen (zweite oder nachfolgende Migrantengeneration). Die FRAKK ist sowohl als Individual- als auch als Gruppentest bei Migrantenpopulationen unterschiedlicher Herkunft einsetzbar.
Der Fragebogen zur Selbstbeschreibung bezieht sich auf die psychologische Akkulturation. Die FRAKK erfasst interindividuelle Unterschiede in Bezug darauf, an welcher Kultur (Aufnahmekultur in Deutschland und/oder Herkunftskultur) sich ein Migrant oder eine Migrantin im Verlauf ihres Akkulturationsprozesses orientiert.
Das Verfahren wurde theoriegeleitet konstruiert. Es beinhaltet insgesamt 20 Items. Jedes Item besteht aus einer Aussage zu persönlichen Verhaltensweisen, Gedanken, oder Gefühlen in Bezug auf das Leben in der Aufnahmekultur (Deutschland) oder auf die Herkunftskultur. Die Items sind den zwei Subskalen Orientierung zur Aufnahmekultur (AK) und Orientierung zur Herkunftskultur (HK) zugeordnet. Auf Basis der beiden Subskalen kann ein Gesamtwert gebildet werden. Zusätzlich können Personen theoriegeleitet einer von vier Akkulturationsstrategien zugeordnet werden: Integration, Assimilation, Separation und Marginalisierung.
Die FRAKK eignet sich zum Einsatz in allen Bereichen, in denen die psychologische Akkulturation von Migranten von Interesse ist. Dazu zählen beispielsweise ambulante und stationäre klinische und nicht-klinische Einrichtungen, forensische Einrichtungen, öffentlich-soziale Einrichtungen, Beratungsstellen, psychotherapeutische Praxen sowie Forschungseinrichtungen.
Neben der deutschen Sprachversion können FRAKK-Sprachversionen in Englisch, Französisch, Polnisch, Russisch, Spanisch und Türkisch über den Verlag bezogen werden. Interessenten, welche diese Sprachfassungen einsetzen möchten, wenden sich bitte an die Lizenzabteilung des Hogrefe Verlages (E-Mail: lizenzen@hogrefe.de).
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Die FRAKK erwies sich in einer Analysestichprobe mit N = 2.516 Teilnehmern als hoch reliabel, was sich in internen Konsistenzen (Cronbachs α) von α = .79 für AK, α = .83 für HK, und α = .86 für den Gesamtwert zeigt. Die Retest-Reliabilität liegt für Intervallabstände von 2 Wochen (N = 78), 4 Wochen (N = 53) und 6 Wochen (N = 51) vor und beträgt für AK α = .73, für HK α = .86 und für den Gesamtwert α =.88.
Für die Konstruktvalidität sprechen bedeutsame Zusammenhänge mit dem allgemeinen Stresserleben, mit unterschiedlichen Maßen zur Erfassung von Akkulturationsstress sowie bedeutsame und theoriekonforme Zusammenhänge mit Sensation Seeking. Die Kriteriumsvalidität wird durch bedeutsame Zusammenhänge mit dem Lebensalter, dem Einwanderungsalter und der Dauer des Aufenthaltes in Deutschland sowie der Sprachkompetenz in Deutsch gestützt.
Es liegen Normdaten (PR, T-Werte) für in Deutschland lebende Migranten im Altersbereich von 16 bis 83 Jahren vor. Die eingeschränkt repräsentative Normstichprobe setzt sich aus Immigranten aus verschiedenen Ländern zusammen (u.a. Türkei, Russland, Polen, Iran, Bosnien, Serbien, Kroatien, Kasachstan, Japan, Korea, Afghanistan) wobei die Herkunftsländer unterschiedlich stark in der Normstichprobe repräsentiert sind. Normwerte werden für die Gesamtpopulation von Migranten (N = 3.079) sowie separat für Migranten der ersten (N = 2.384) und nachfolgenden Generationen (N = 590) berichtet.
Die Dauer der Durchführung beträgt meist 5 bis 10 Minuten, kann aber bei ungeübten oder leseschwachen Personen auch bis zu 15 Minuten betragen.
In Anwendung seit 2020.
2020