Einsatzbereich
Bei Grundschulkindern am Ende der 2. Schulstufe bis zur Mitte der 3. Schulstufe. Die Anwendungsbereiche des ERT 2+ liegen in der Schule, im förderdiagnostischen Bereich und in der psychologischen Praxis. Das Verfahren eignet sich als Gruppentest und als Individualdiagnostikum und ist sowohl als Klassenscreening zur Prozess- und Qualitätsdokumentation nach gezielten Fördermaßnahmen (auch nach relativ kurzen zeitlichen Abständen) gut einsetzbar.
Inhalt
Der Eggenberger Rechentest 2+ ist ein Verfahren zur Erfassung von Rechenschwäche/Dyskalkulie, das die mathematischen Fähigkeiten und Fertigkeiten anhand der vier Faktoren a) Grundfähigkeiten der Mathematik, b) Ordnungsstrukturen, c) algebraische Strukturen und d) angewandte Mathematik bestimmt. Diese Faktoren basieren auf insgesamt 18 Skalen. Das dem Verfahren zugrunde liegende Faktorenmodell ermöglicht ein gezieltes Erkennen von Defiziten und bietet dadurch eine ideale Grundlage zur Bestimmung von spezifischen Fördermaßnahmen. Da der ERT 2+ vor allem im unteren Leistungsbereich sehr genau differenziert, können insbesondere Schwierigkeiten rechenschwacher Kinder (Dyskalkulie) sorgfältig und gezielt erfasst werden. Der Test zeichnet sich durch einfache Handhabbarkeit und eine ökonomische Auswertung aus. Neben einer Auswertung für jedes einzelne Kind können auch Gruppen- bzw. Klassenprofile erstellt werden. Daher ist der Test auch zur Qualitätssicherung des Unterrichts geeignet.
Zuverlässigkeit
Die interne Konsistenz für den gesamten Test liegt bei α = .96. Die internen Konsistenzen der einzelnen Untertests können mit Cronbachs-Alpha-Werten zwischen α = .79 und α = .99 als gut bis sehr gut bezeichnet werden (mittlerer Wert über alle Skalen: α = .90). Die Retestreliabilität nach einem Monat liegt für den Gesamtwert bei rtt = .85 bzw. für die einzelnen Faktoren zwischen rtt = .55 und rtt = .85.
Testgültigkeit
Es liegen signifikante Korrelationen zwischen dem ERT 2+ und Lehrerbeurteilungen von r = .44 sowie zwischen dem ERT 2+ und der Mathematiknote von r = .52 vor, was für eine zufriedenstellende Kriteriumsvalidität spricht. Die Konstruktvalidität wurde anhand von Faktorenanalysen geprüft und kann als gut bezeichnet werden.
Normen
Der ERT 2+ wurde an einer Eichstichprobe von insgesamt 2.538 Kindern der betreffenden Altersgruppe normiert. Sowohl für den Gesamtwert, die vier Faktorenwerte wie auch für die Einzelskalen liegen Prozentrangnormen vor. Zudem stehen Vergleichswerte für die individuellen Bearbeitungszeiten zur Verfügung.
Bearbeitungsdauer
Die gesamte Bearbeitungsdauer beträgt höchstens 60 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2008.
Copyright-Jahr
2008