
Beim DIB handelt es sich um ein semistrukturiertes Interview, welches deskriptiv die Bereiche erfassen soll, die nach langjähriger Beobachtung als besonders charakteristisch für die Borderlinepersönlichkeit erachtet wurden. Im Manual zu diesem Verfahren werden die zugrundeliegenden theoretischen Annahmen, insbesondere der psychoanalytische Erklärungsansatz, ausführlich dargestellt. Das Interview gibt Aufschluss über folgende fünf Bereiche: soziale Anpassung, Impulsivität, Affektivität, Psychose und zwischenmenschliche Beziehungen. Jeder Bereich ist durch eine bestimmte Anzahl von Statements abgedeckt, welche durch den Interviewer skaliert werden. Der Wert dieser einzelnen Statements ergibt sich wiederum aus jeweils mehreren kleineren Informationseinheiten, die aus Fragen oder Beobachtungen während des Interviews bestehen können. Die Scores der Statements werden für jeden Bereich gesondert addiert und zu einem Gesamtscore für jeden einzelnen Bereich bzw. das ganze Verfahren zusammengefasst.
Eine Untersuchung von Cornell et al. (1983) zur Test-Retest-Reliabilität belegt, dass das DIB ein reliables Instrument zur Diagnostizierung der Borderlinepersönlichkeit darstellt; dadurch ergibt sich auch die Möglichkeit, das DIB in Follow-Up-Untersuchungen einzusetzen, in denen die Patienten von verschiedenen Interviewern zu mehreren Erhebungszeitpunkten befragt werden.
Der deutschen Bearbeitung liegt eine umfangreiche Validierungsstudie zugrunde, die die Frage, ob sich die Borderline-Störung eigenständig nosologisch zuordnen lässt, positiv beantwortet. Diese Studie stützt sich auf eine vergleichende Untersuchung an mehreren klinischen Gruppen und einer Kontrollgruppe, in deren Rahmen das DIB zu der ICD-Diagnostik, zum DSM-III, zum Gießen Test und zum Frankfurter Beschwerdefragebogen in Beziehung gesetzt wurde.
Ca. 1,5 bis 2,5 Stunden.
In 2., korrigierter Auflage seit 1990 lieferbar.
1990