Einsatzbereich
Der K-CAB erfasst kognitive Fähigkeiten und Aufmerksamkeitsprozesse bei Kindern im Alter zwischen 6;0 und 10;11 Jahren.
Inhalt
Der K-CAB erfasst kognitive Fähigkeiten und Aufmerksamkeitsprozesse bei Kindern im Alter zwischen 6;0 und 10;11 Jahren. Das Verfahren zeigt sich sensibel gegenüber den spezifischen kognitiven Problemen und exekutiven Defiziten von Kindern mit Lernstörungen und Störungen der Aufmerksamkeit, Konzentration oder Impulskontrolle. Es handelt sich um die deutschsprachige Adaption des französischen Originalverfahrens K-Classic aus der Kaufman-Reihe (Kaufman & Kaufman, 2007). Das Verfahren basiert auf der neuropsychologischen PASS-Theorie und dem CHC-Modell. In standardisierter Weise werden die Dimensionen Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und Sprachentwicklung sowie die Fähigkeiten, Informationen angemessen zu verarbeiten und Probleme simultan (ganzheitlich) oder sukzessiv (einzelheitlich) zu lösen, erhoben.
Der K-CAB setzt sich aus fünf Untertests zusammen, die fakultativ vorgegeben werden können:
- Der Untertest „Aufmerksamkeit“ erfasst die Fähigkeit des Kindes, seine Aufmerksamkeit auf visuelle Stimuli (menschliche Gesichter) zu fokussieren und aufrecht zu erhalten.
- Vier Untertests beziehen sich auf folgende kognitive Fähigkeiten:Der Untertest „Wortschatz“ erfasst die lexikalischen Kenntnisse und das Allgemeinwissen. Das Kind soll aus einer Reihe von Bildern dasjenige auswählen, das einem vorgegebenen Wort am besten entspricht.
- Der Untertest „Sequentielles Verarbeiten“ misst die Fähigkeit, das auditive Kurzzeitgedächtnis zu nutzen, um eine Aufgabe mit Hilfe einer Schrittfür- Schritt-Strategie zu lösen.
- Der Untertest „Simultanes Verarbeiten“ bestimmt die Fähigkeit, das visuelle Kurzzeitgedächtnis zu nutzen, um eine Aufgabe auf integrative und ganzheitliche Weise zu lösen.
- Der Untertest „Begriffsbildung“ misst die Fähigkeit, komplexe Klassifikationsprobleme zu lösen. Das Kind soll zugrunde liegende Ein- bzw. Ausschlusskriterien erkennen und konkrete Alltagsobjekte oder abstrakte Konzepte entsprechend dieser Kriterien richtig zuordnen.
Mit dem K-CAB lassen sich standardisierte Kennwerte für jeden der fünf Untertests und zwei Gesamtwerte bestimmen: der Allgemeine Kognitive Index (AKI), der sich aus den vier kognitiven Untertests zusammensetzt und der Index des Sequentiellen und Simultanen Verarbeitens (ISSV). Die Gütekriterien (Objektivität, Reliabilität, Validität) liegen, nicht zuletzt durch die standardisierte Vorgabe am Computer, im guten bis sehr guten Bereich. Unmittelbar nach der Testung wird ein Ergebnisbericht erstellt, der verschiedene Förder- und Interventionsvorschläge enthält, die auf den Testresultaten und Verhaltensbeobachtungen während der Testsituation basieren. Durch die automatisierte Durchführung und die kindgerechte Gestaltung gelingt es, die Kinder in der Testsituation optimal zu motivieren. Testlänge und Aufgabenauswahl werden dem Leistungsniveau des Kindes entsprechend angepasst. Der Test bietet dementsprechend eine schnelle und zuverlässige Überprüfung der Leistung eines Kindes.
Zuverlässigkeit
Die interne Konsistenz Cronbachs Alpha der vier Untertests zur Messung kognitiver Fähigkeiten variiert in der Gesamtstichkprobe zwischen α = .80 und α = .92; in den nach Alter gebildeten Teilstichproben liegen die Werte durchweg im Bereich von α = .77. Für den übergreifenden Index AKI ergab sich ein Wert von α = .92, für ISSV betrug er α = .84 (jeweils in der Gesamtstichprobe). Die Reliabilität des Untertests »Aufmerksamkeit« wurde nach der Retestmethode geschätzt (N = 45 Kinder, Retest-Intervall: zwei bis vier Wochen) und betrug rtt = .76.
Testgültigkeit
Konstruktvalidität, konvergente und divergente Validität wurden untersucht. Auch Studien zur klinischen Validität liegen vor.
Normen
Die deutschsprachige Version des K-CLASSIC wurde an einer Stichprobe von N = 920 Kindern (10 Altersgruppen von 6;0 bis 10;11 Jahren) normiert.
Bearbeitungsdauer
60 bis 90 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2010.
Copyright-Jahr
2010