Einsatzbereich
Fremdbeurteilung von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren. Anwendung in der Klinischen Kinderpsychologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinder- und Jugendhilfe, Schulpsychologie sowie Sonderpädagogik.
Inhalt
Das Kompetenzanalyseverfahren KANN dient der differenzierten Beurteilung von aktuell verfügbaren, personenbezogenen Ressourcen. Die Beurteilung erfolgt durch eine nahe Bezugsperson, die den Alltag des Kindes/Jugendlichen gut einschätzen kann, d.h. durch Mutter oder Vater oder durch eine eng betreuende Fachkraft. Das KANN umfasst 58 Aussagen, die positive Fähigkeiten und Verhaltensweisen beschreiben. Die Aussagen verteilen sich auf vier Skalen: (1) Empathie und Fairness, (2) Freizeitverhalten und Gleichaltrige, (3) Leistungsverhalten sowie (4) Selbständigkeit im Alltag. Alle Aussagen beziehen sich auf einen Beurteilungszeitraum von sechs Monaten und sind verhaltensnah formuliert, um eine objektive Bewertung zu ermöglichen. Das Verfahren dient der Ableitung von Förder- und Therapiezielen, die sich auf gut lern- und trainierbare Kompetenzen beziehen.
Zuverlässigkeit
Die interne Konsistenz der Skalen liegt zwischen α = .87 und α = .92.
Testgültigkeit
Faktorenanalysen bestätigen die Vier-Skalenlösung. Es bestehen erwartungskonforme signifikante Korrelationen zwischen den KANN-Skalen sowie mehreren konstruktnahen Verfahren (Mannheimer Beurteilungsskala des Funktionsniveaus, Social Competence Scale, Sozialpädagogische Diagnosetabellen, Multiaxiales Klassifikationsschema).
Normen
Es liegen altersspezifische T-Werte und Prozentränge für eine Normstichprobe (N = 975) sowie für eine Vergleichsstichprobe von Kindern und Jugendlichen, die im Rahmen von Erziehungshilfen betreut wurden (N = 430), vor.
Bearbeitungsdauer
Die Bearbeitungszeit beträgt etwa 5 bis 10 Minuten und die Auswertungszeit etwa 2 bis 5 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2012.
Copyright-Jahr
2012