1. Auflage
von Manfred Cierpka, G. Frevert
Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren. Zur Familiendiagnostik.
Die Familienbögen zeichnen sich durch drei Charakteristika aus: (1) Sie basieren auf einem Prozessmodell für die Familie, das erklären kann, wie eine Familie «funktioniert»; (2) der familiäre Prozess wird aus der individuellen, der dyadischen und der gesamtfamiliären Perspektive beschrieben; (3) für fünf lebenszyklische Phasen wurden Referenzwerte erarbeitet. Die Einschätzungen in den Familienbögen machen Aussagen über die wahrgenommenen Familienprobleme. Diese Aussagen werden in sieben Bereichen (Aufgabenerfüllung, Rollenverhalten, Kommunikation, Emotionalität, Affektive Beziehungsaufnahme, Kontrolle, Werte und Normen) gebündelt. Der Test besteht aus drei Modulen: Im «Allgemeinen Familienbogen» (AB) wird die Familie als System fokussiert. Der «Zweierbeziehungsbogen» (ZB) untersucht die Beziehungen zwischen bestimmten Dyaden. Im «Selbstbeurteilungsbogen» (SB) wird nach der Funktion des einzelnen Familienmitglieds in der Familie gefragt.
Im AB liegen die Reliabilitätswerte der Skalen zwischen α = .51 und α = .75. Im ZB bewegen sie sich zwischen .59 und .65 in vergleichbarer Höhe. Die Reliabilitätswerte im SB liegen etwas niedriger.
Verschiedene Studien belegen die Validität der Familienbögen.
Referenzwerte wurden für 5 lebenszyklische Phasen gebildet: 1. Die werdende Familie, 2. Die Familie mit einem Säugling, 3. Familien mit jüngeren Kindern, 4. Familien mit Kindern in der Pubertät und Adoleszenz, 5. Paare in der Lebensmitte nach Auszug der Kinder. Bei den Referenzwerten wurde differenziert zwischen Eltern und Kindern, Müttern und Vätern.
30 bis 60 Minuten, je nach Zusammenstellung der Module.
In Anwendung seit 1995.
1995
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