Einsatzbereich
Bei Erwachsenen ab 20 Jahren.
Inhalt
Das Berner Verbitterungs-Inventar (BVI) ist ein Verfahren zur Erfassung von Verbitterung sowohl im beruflichen wie auch im privaten Bereich. Anhand des BVI können subjektive Einstellungen und Gefühle erfasst werden, die sich aus einer persönlichen und als ungerecht empfundenen Leidensgeschichte ergeben. Dieser Zustand unterscheidet sich von Gefühlen der moralischen Verzweiflung, wie sie etwa für die Depression typisch sind oder von Gefühlen der Aggression. Das BVI erfasst Verbitterung anhand der folgenden vier Skalen: a) Emotionale Verbitterung, b) Leistungsbezogene Verbitterung, c) Pessimismus/Hoffnungslosigkeit und d) Menschenverachtung. Die Emotionale Verbitterung stellt dabei die Kerndimension des Konstrukts dar. Mit der Leistungsbezogenen Verbitterung wird ein Missverhältnis zwischen Einsatz und entsprechender Anerkennung erhoben. Pessimismus/Hoffnungslosigkeit bezieht sich auf den kognitiven Anteil des Konstrukts und die Skala Menschenverachtung erfasst einen ausgeprägten Mangel an Respekt gegenüber den Mitmenschen.
Zuverlässigkeit
Die innere Konsistenz (Cronbachs Alpha) liegt für die einzelnen Skalen zwischen α = .65 (Menschenverachtung) und α = .86 (emotionale Verbitterung). Für die gesamte Verbitterung (über alle Items) ergibt sich eine innere Konsistenz von α = .89. Die Test-Retest Reliabilität beträgt rtt = .81 (von rtt = .74 bis rtt = .81).
Testgültigkeit
Die Validität des Konstrukts wurde in mehreren unabhängigen Untersuchungen überprüft.
Normen
Es liegen Normwerte (Mittelwerte und Standardabweichungen sowie T-Werte) sowohl für die Allgemeinbevölkerung (N = 513) als auch für klinische Stichproben (N = 316) vor.
Bearbeitungsdauer
Die Durchführungszeit liegt bei 5 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2009.
Copyright-Jahr
2008