Einsatzbereich
Zweites Halbjahr der 5. und 6. Klassenstufen und entsprechende Klassenstufen der Sonderschule. Der FEESS 5–6 dient der Erfassung psychologisch bedeutsamer und pädagogisch relevanter Sichtweisen, Einschätzungen, Bewertungen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern der beiden Eingangsklassenstufen der Sekundarstufe I. Der Fragebogen kann zur Individualdiagnose und zur Evaluation ganzer Klassen und Schulen eingesetzt werden.
Inhalt
Der FEESS 5–6 ist ein Fragebogen, der basierend auf den Grundschulvarianten FEESS 1–2 (Rauer & Schuck, 2004) und FEESS 3–4 (Rauer & Schuck, 2003) für 5. und 6. Klassen adaptiert worden ist. Die erfassten Dimensionen korrespondieren mit allgemeinen Zielen der Lehrpläne der Grund- und Sekundarschulen der Bundesländer.
Das Verfahren besteht aus zwei Teilfragebögen mit insgesamt sieben Skalen. Im ersten Teilfragebogen (SIKS) werden die Kompetenzzuschreibungen der Schülerinnen und Schüler (Selbstkonzept der Schulfähigkeit), die erlebte eigene soziale Integration in der Klasse (Soziale Integration) und die wahrgenommenen sozialen Beziehungen in der Klasse (Klassenklima) erfasst. Mit dem zweiten Teilfragebogen (SALGA) werden verschiedene Aspekte des Schul- und Lernklimas erhoben: Wohlbefinden in der Schule (Schuleinstellung), die Wahrnehmung der Gefühle beim Lernen (Lernfreude), die Bereitschaft, sich schulisch Neuem und Anstrengendem zu öffnen (Anstrengungsbereitschaft) und die Wahrnehmung der Lehrerinnen und Lehrer (Gefühl des Angenommenseins). Die Skalen differenzieren vor allem im unteren Messbereich, sie sind damit insbesondere zur Feststellung von Fördernotwendigkeiten geeignet.
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Zuverlässigkeit
Die internen Konsistenzen liegen je nach Skala zwischen α = .81 und α = .94.
Testgültigkeit
Die faktorielle bzw. Konstruktvalidität der Skalen des FEESS konnte den bisherigen Ergebnissen in der Grundschule entsprechend sowohl in der 5. als auch der 6. Klassenstufe gesichert werden. Aspekte der differentiellen Validität des FEESS 5–6 lassen sich durch die Kovariation der FEESS-Skalensummenwerte mit Individual- und Systemdaten (Geschlecht, Migrationshintergrund, Familiensprache, pädagogische Förderkategorien, Beschulungsort) in beiden Klassenstufen theoriekonform zeigen. Des Weiteren entsprechen die Ergebnisse der unterschiedlich sonderpädagogisch zu fördernden Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu ihren Mitschülern in beiden Klassenstufen dem empirisch gesicherten Kenntnisstand. Auch die vorliegenden Befunde zur kriterienbezogenen Validität (Zusammenhänge mit Elternurteilen, Selbstbeurteilung von überfachlichen Kompetenzen, Leistungswerten, Schülereinschätzungen des Unterrichts) belegen die Validität der Skalen des FEESS 5–6.
Normen
Es liegen Individualnormen (Prozentränge, T-Werte und T-Wert-Bänder) getrennt für Schülerinnen und Schüler der fünften (N = 886) und sechsten Klassenstufe (N = 856) vor. Das Verfahren wurde für die Durchführung in der zweiten Schuljahreshälfte normiert. Klassenvergleiche sind beim FEESS 5–6 über deren mittlere T-Werte möglich, sofern sich etwa gleich große Anteile der Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Klassen an der Befragung beteiligt haben.
Bearbeitungsdauer
Die beiden Teilfragebögen sind als Gruppenverfahren in jeweils etwa 20 Minuten zu bearbeiten. In Sonderschulen und inklusiven Klassen mit einem hohen Anteil sonderpädagogisch geförderter Schülerinnen und Schüler kann sich die Durchführungszeit um 10 bis 15 Minuten erhöhen.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2021.
Copyright-Jahr
2021