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Diagnostikum für Zwangsstörungen im Kindes- und Jugendalter
1. Auflage
von Hildegard Goletz, Julia Adam, Manfred Döpfner
Hinweis zum Hogrefe Testsystem (HTS)
* HTS benötigt einen HTS-Online-Portalzugang
Weitere Informationen zu den Software-Produkten finden Sie im Bereich eTesting: Link.
Der Erwerb einer Jahreslizenz ist nicht erforderlich.
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Einsatzbereich
Das DZ-KJ richtet sich an Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf das Vorliegen einer Zwangsstörung im Altersbereich von 4 bis 18 Jahren. Das Diagnostikum ermöglicht eine umfassende Zwangsdiagnostik aus unterschiedlichen Perspektiven (Selbsturteil des Kindes/Jugendlichen, Fremdurteil durch Eltern, nahe Angehörige sowie klinisches Urteil des Diagnostikers). Einsatzbereiche sind die klinische Praxis (Eingangsdiagnostik, Therapieplanung und -evaluation) sowie die Forschung.
Inhalt
Das DZ-KJ besteht aus den folgenden Einzelverfahren:
- (1) Das Zwangsinventar für Kinder und Jugendliche ist ein Fragebogen mit 36 Items zur differenzierten Erfassung der Zwangssymptomatik (Zwangsgedanken und Zwangshandlungen). Es stehen eine Selbstbeurteilungsversion (ZWIK-S) für den Altersbereich 11;0 bis 18;11 Jahre sowie eine Elternbeurteilungsversion (ZWIK-E) für den Altersbereich 6;0 bis 18;11 Jahre zur Verfügung.
- (2) Der Fragebogen zu Kausalattributionen bei Zwangsstörungen (FKAU-Z) ist ein Selbstbeurteilungsinstrument für Kinder und Jugendliche mit bekannter Zwangsstörung (Einsatz ab 11 Jahren). Er beinhaltet 26 Items bzw. vier Subskalen (Internale Ursachenattributionen, External-personenbezogene Ursachenattributionen, External-zufallsbezogene Ursachenattributionen, Magische Ursachenattributionen).
- (3) Der Fragebogen zu Kontrollattributionen bei Zwangsstörungen (FKON-Z) dient ebenfalls der Selbstbeurteilung von Kindern und Jugendlichen mit bekannter Zwangsstörung ab 11 Jahren. Er beinhaltet 33 Items zur Selbstbeurteilung, die drei Subskalen zugeordnet sind (Internale Kontrollattributionen, External-personenbezogene Kontrollattributionen, External-zufallsbezogene Kontrollattributionen).
- (4) Die Familien-Anpassungs-und-Belastungs-Skala (FABS) ist ein halbstrukturiertes Interview zur Erfassung der Auswirkungen der Zwangssymptome des Kindes/Jugendlichen auf die Eltern und andere Familienmitglieder sowie zur Erfassung eines Spektrums von Anpassungsverhaltensweisen der Familienmitglieder an die Zwangssymptomatik des Kindes oder Jugendlichen. Die FABS ist bei Eltern von Kindern und Jugendlichen ab dem Alter von 4 Jahren einsetzbar. Die klinische Beurteilung erfolgt auf der Grundlage eines mit den Eltern (oder anderen Bezugspersonen) geführten halbstrukturierten Interviews.
- (5) Die Problemliste - Zwangssymptomatik wird im Rahmen der Therapieplanung, Therapiebeurteilung bzw. Verlaufskontrolle in kurzen Abständen (z.B. pro Therapiekontakt) eingesetzt, nachdem eine Zwangsstörung diagnostiziert wurde. Die Liste dient der Erfassung derjenigen individuellen Zwangssymptome, die vorrangig bei der Therapie vermindert werden sollen. Die Problemliste liegt in einer Elternbeurteilungsversion, die bei Patienten ab dem 4. Lebensjahr einsetzbar ist, sowie in einer Selbstbeurteilungsversion für Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren vor.
Lesen Sie hier einen Artikel zum Thema: Effektive Strategien zur Bewältigung von Zwängen.
Academy
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Zuverlässigkeit
ZWIK-S/ZWIK-E: Für die Skalen des Selbst- und Elternbeurteilungsbogens konnten über unterschiedliche Stichproben (Feldstichprobe, klinische Stichproben) hinweg mindestens zufriedenstellende interne Konsistenzen (Cronbachs Alpha) mit Werten von .70 bis .94 ermittelt werden; FKAU-Z/FKON-Z: Die internen Konsistenzen der FKAU-Z-Subskalen liegen zwischen α = .73 und α = .83, die internen Konsistenzen der FKON-Z-Subskalen zwischen α = .73 und α = .84; FABS und Problemliste - Zwangssymptomatik: Es liegen keine Reliabilitätsanalysen vor.
Testgültigkeit
ZWIK-S/ZWIK-E: Die Konstruktvalidität wurde anhand einer Faktorenanalyse in einer klinischen Stichprobe überprüft. Weitere psychometrische Analysen wurden in einer Feldstichprobe und in klinischen Stichproben durchgeführt. Es liegen Befunde zur konvergenten und divergenten Validität vor. Die klinische Stichprobe von Kindern und Jugendlichen weist deutlich auffälligere ZWIK-Werte auf; FKAU-Z/FKON-Z: Analysen in einer klinischen Stichprobe weisen auf eine divergente und konvergente Validität der Fragebogen hin; FABS und Problemliste - Zwangssymptomatik: Es liegen keine psychometrischen Analysen vor.
Normen
ZWIK-S/ZWIK-E: Es werden Stanine-Werte und Prozentränge berichtet. Für 11- bis 18-Jährige liegen sowohl Feldstichprobe-Normen (ZWIK-S: n = 367; ZWIK-E Mutterurteil: N = 271; ZWIK-E Vaterurteil: N = 163) als auch klinische Normwerte (ZWIK-S: N = 134, ZWIK-E Elternurteil: N = 135) vor. Für 6- bis 10-Jährige liegen für die Version ZWIK-E ausschließlich Klinische Normwerte vor (Elternurteil: N = 46). FKAU-Z/FKON-Z: klinische Normen (Quartile) ermöglichen einen Vergleich der individuellen Subskalenwerte zur klinischen Referenzstichprobe; FABS und Problemliste - Zwangssymptomatik: Es liegen keine Normen vor.
Bearbeitungsdauer
ZWIK-S/ZWIK-E: etwa 5 bis 15 Minuten; FKAU-Z/FKON-Z: etwa 10 Minuten; FABS: circa 30 bis 40 Minuten (die Bearbeitungsdauer ist abhängig vom Ausmaß, in dem Familienmitglieder in die Zwangssymptomatik des Patienten einbezogen sind); Problemliste - Zwangssymptomatik: circa 20 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2020.
Copyright-Jahr
2020
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