Einsatzbereich
Zur Optimierung der Motivationspotentiale des Menschen ist es wichtig, die Motivstruktur einer Person sowie die Anregungspotentiale der Situationen zu kennen, um diese in thematische Passung (Kongruenz) bringen zu können. Dies ist in der Arbeitswelt relevant, um Personen mit der geeigneten Motivstruktur für bestimmte Arbeitsplätze zu finden oder um persönlich optimal motivierende Tätigkeiten und Arbeitsplätze für Personen zu finden. In beiden Einsatzgebieten hat sich das MMG gut bewährt. Auch im klinischen Bereich ist der Einsatz des Tests in Hinblick auf die Kenntnis der individuellen Motivstruktur von Nutzen, z.B. zur Analyse der Therapiemotivation oder der Patientenfurcht.
Inhalt
Im Multi-Motiv-Gitter werden 14 Alltagssituationen bildlich dargestellt. Zu jeder der 14 dargestellten Situationen wird ein Satz von Aussagen angeboten, in dem sich wichtige Komponenten von Motiven widerspiegeln. Die Aufgabe der Testperson besteht darin, das Ausmaß ihrer Zustimmung zu den jeweiligen Aussagen anzugeben. Im MMG können sechs Motivkennwerte ermittelt werden. Es werden die Motive für Anschluss, Leistung und Macht erfasst und zwar für jede Motivthematik in ihrer aufsuchenden (Hoffnung) und ihrer meidenden (Furcht) Ausrichtung. Im Einzelnen sind dies:
- Hoffnung auf Anschluss und Furcht vor Zurückweisung (Anschlussmotiv),
- Hoffnung auf Erfolg und Furcht vor Misserfolg (Leistungsmotiv),
- Hoffnung auf Kontrolle und Furcht vor Kontrollverlust (Machtmotiv).
Zuverlässigkeit
Die Retest-Korrelationen liegen für die drei Hoffnungskomponenten zwischen r = .88 und r = .92 und für die Furchtkomponenten zwischen r = .77 und r = .80. Die Konsistenzschätzungen mittels Cronbachs Alpha liegen zwischen &alpha, = .61 und &alpha, = .72. Keiner der MMG-Kennwerte korreliert mit sozialer Erwünschtheit.
Testgültigkeit
Die interne und externe Validität des MMG konnte in einer ganzen Reihe von Studien bestätigt werden. Die sechsfaktorielle Struktur des MMG ließ sich mittels CFA sichern. Die Motivkennwerte stehen in theoriekonsistenter Weise zu einer ganzen Reihe von Erlebnis- und Verhaltensdaten in Beziehung.
Normen
Die Eichstichprobe besteht aus 1.919 Personen, wovon 860 Frauen und 1.059 Männer sind. Das Durchschnittsalter der Eichstichprobe liegt bei etwa 30 Jahren. Die Normen werden geschlechtsspezifisch als Prozentränge und T-Werte dargestellt.
Bearbeitungsdauer
Die Testdurchführung beträgt ca. 15 Minuten. Die Auswertung benötigt ca. 5 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2000.
Copyright-Jahr
2009