Musik in der Diagnostik?
Für Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf eine Autismus-Spektrum-Störung existiert ein diagnostischer Goldstandard, nicht jedoch für erwachsene Menschen. Insbesondere bei eingeschränkter oder fehlender Sprache ist die Diagnostik erschwert, da die Anwendung von Fragebögen zur Selbstauskunft und interviewbasierte Verfahren mit den betroffenen Menschen nicht möglich ist. Hier sind alternative Ansätze gefragt, die weitestgehend sprachunabhängig und dennoch altersgerecht sind.
Wir haben mit Dr. Thomas Bergmann gesprochen, der seit 15 Jahren als Musiktherapeut am Berliner Behandlungszentrum für psychische Gesundheit bei Entwicklungsstörungen arbeitet. Neben seiner Tätigkeit in dieser auf erwachsene Menschen mit Intelligenzminderung spezialisierten psychiatrischen Einrichtung ist er auch in der Autismusforschung aktiv. So hat er mit der Musikbasierten Skala zur Autismus-Diagnostik (MUSAD) ein musikbasiertes Verfahren zur diagnostischen Verhaltensbeobachtung entwickelt, welches die oben genannten Anforderungen berücksichtigt.
Dr. phil. Thomas Bergmann
Dr. phil. Thomas Bergmann, Dipl.-Musiktherapeut, therapeutische Leitung des Berliner Behandlungszentrums für psychische Gesundheit bei Entwicklungsstörungen am Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Supervisor in eigener Praxis und Dozent an der Medical School Berlin. Klinische Forschung in den Bereichen Autismusdiagnostik, Therapie und Förderung von erwachsenen Menschen aus dem Autismus-Spektrum sowie mit sozio-emotionaler Entwicklungsverzögerung. Autor zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und Buchkapitel, u. a. des Autismuskapitels im Oxford Handbook of Music Therapy.
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