„Ja, aber … die Arbeit in der Gruppe nervt!“
Verwechsle das Lernen mit einem Lernpartner nicht mit diesen furchtbaren erzwungenen Gruppenarbeiten in der Schule, bei denen man ständig herumdiskutiert, einer das Ruder an sich reißt und ständig Stress macht und der nächste bis zum Schluss einen Teil der Arbeit nicht einreicht. Deine/n Lernpartner/in kannst du dir selbst aussuchen: mit wem könntest du besonders gut zusammenarbeiten?
„… wir kommen nicht voran!“
Das hat meist damit zu tun, dass man sich ohne konkretes Ziel trifft, dann ein wenig plaudert und irgendwann wahllos in den Unterlagen herumblättert. Produktive Lerngruppen vereinbaren für jedes Treffen ein Ziel: „Am Mittwochnachmittag treffen wir uns bei Finn. Jeder von uns hat bis dahin das Kapitel XY im Buch gelesen und die Lernziele dazu angeschaut. Zusammen besprechen wir dann, was wichtig ist, welche Unklarheiten es gibt und welche Fragen der Lehrer zu diesem Thema stellen könnte“.
„… wir kommen nicht in die Gänge und lenken uns ab!“
In diesem Fall ist die Lerngruppe meist zu groß. Idealerweise schließen sich zwei bis drei Personen zusammen, dann wird es wirklich produktiv. Es muss sich bei deinem Lernpartner auch nicht unbedingt um deine beste Freundin oder deinen engsten Kumpel handeln. Da ist das Risiko, dass man sich mit anderen Themen beschäftigt, doch größer.
Hilfreich sind auf jeden Fall klare Absprachen, zum Beispiel: „Wenn wir uns treffen, trinken wir zuerst 15 Minuten einen Kaffee zusammen und quatschen. Danach arbeiten wir konzentriert 45 Minuten. In der Pause danach darf es dann wieder um Privates gehen“.
„… ich bin viel zu schlecht, das wird total peinlich!“
Diesen Einwand kann ich gut verstehen. Aber lass dir versichert sein: Zwei Nixchecker begreifen immer noch mehr als einer allein. Es lohnt sich also auch, gemeinsam zu arbeiten, wenn beide in einem Fach schlecht sind.
Du musst dich auch nicht mies fühlen, wenn du mit jemandem lernst, der in diesem Fach ein echter Profi ist. Wer anderen etwas erklärt, wiederholt und vertieft den Stoff. Du gibst also auch deinem Lernpartner eine gute Chance, sich zu verbessern (und er freut sich und ist vielleicht sogar ein bisschen stolz, dass er dir helfen kann). Dafür spricht auch, dass viele junge Lehrer sagen: „Ich habe jahrelang mein Fach studiert. Aber so richtig verstanden habe ich den Stoff erst, als ich angefangen habe, ihn meinen Schülern zu vermitteln“.
Und jetzt zu dir: Für welche Prüfung könntest du dir eine/n Lernpartner/in suchen? Wer käme für dich infrage?