Produktinformationen
Computergestützte Kognitive Rehabilitation
Mit dem RehaCom steht ein umfassendes Trainingssystem zur Verfügung, das ein adaptives und individuelles Training ermöglicht. Mit den zur Verfügung stehenden Verfahren wird eine Verbesserung der kognitiven Leistungsfähigkeit erreicht.
RehaCom trainiert schwerpunktmäßig unterschiedliche kognitive Bereiche. Beginnend mit einfachen Basisfunktionen werden zunehmend komplexere Anforderungen an den Patienten gestellt. Für die folgenden Gruppen stehen zur Zeit Trainingsprogramme zur Verfügung:
Die Trainingsvorgabe und –steuerung mittels Computer ermöglicht ein massgeschneidertes Training für jeden Patienten. RehaCom arbeitet adaptiv, d. h. der Schwierigkeitsgrad des Trainings stellt sich automatisch auf das individuelle Leistungspotenzial ein. Eine Unter- oder Überforderung des Patienten wird somit vermieden. Alle Verfahren sind so konzipiert, dass der Patient auch über einen längeren Zeitraum allein üben kann.
Für den kontinuierlichen Trainingsablauf werden die verfahrensrelevanten Daten erfasst. Sie dienen dem Wechsel des Schwierigkeitsgrades und der Kontrolle des Therapieverlaufs. Der Patient erhält bereits während des Trainings ein optisches und akustisches Feedback.
Um Patienten mit beeinträchtigter oder ungeübter Handmotorik eine sichere Bedienung zu ermöglichen, wurde ein spezielles Patientenpult mit 5 grossen Tasten, zwei Sondertasten und einem Joystick entwickelt.
Effizienznachweis durch klinische Studien.
Die RehaCom-Verfahren sind mittels umfangreicher Studien klinisch validiert und werden unter Nutzung neuester Technologien ständig erweitert.
Trainings- und Therapieprogramme
Die Trainings- und Therapieprogramm laufen, wenn nicht anders beschrieben, unter Windows 10.
Folgende Trainingsprogramme stehen zur Zeit zur Verfügung:
Akustische Reaktionsfähigkeit
Durch dieses Training soll die Reaktionsgeschwindigkeit und -genauigkeit des Patienten auf akustische Signale verbessert werden. Die Geräusche sind ihm aus dem täglichen Umfeld bekannt. Die Schwierigkeit wird durch die Anzahl der zu unterscheidenden Geräusche, die Benutzung irrelevanter Reize und den Einsatz von Hintergrundgeräuschen bestimmt. Für dieses Training sind eine Soundkarte sowie geeignete Lautsprecher notwendig.
Aufmerksamkeit
Es wird die Bearbeitung typischer Büropost simuliert. Neben den Aufmerksamkeitsleistungen verbessert das Verfahren auch die Lesefähigkeit und das Textverständnis.
Aufmerksamkeit und Konzentration
Der Proband soll aus mehreren Bildern jenes herausfinden, das exakt einem Vergleichsbild entspricht. Das Training basiert auf dem Prinzip des Mustervergleichs und bietet 24 Schwierigkeitsstufen.
Einkauf
Das Programm Einkauf ist sehr realitätsnah umgesetzt worden. Der Proband soll nach einem Einkaufszettel in einem Supermarkt einkaufen. In den höheren Schwierigkeitsgraden werden zusätzlich Anforderungen an sein rechnerisches Denken gestellt. Ziel des Trainings ist die Verbesserung des planmäßigen Vorgehens und einfacher Formen der Konzeptbildung in konkret-anschaulichen Situationen. Damit verbunden ist eine Steigerung verschiedener Gedächtnisfunktionen und der selektiven Aufmerksamkeit. Es liegen 18 Schwierigkeitsstufen vor. Das Training wird mit der PC-Maus durchgeführt.
Exekutivfunktionen
Das Training enthält verschiedene Planungsaufgaben für Personal und Termine. Trainiert werden Tetverständnis und die Fähigkeit zur Abstraktion von Wissen anhand von Struktogrammen.
Exploration
Das Verfahren dient der Behandlung visueller Explorationsstörungen bei homonymen Gesichtsfeldausfällen, visuellem Neglect oder einem Balintsyndrom infolge einer Hirnschädigung. Realisiert ist das langsame serielle Suchen, bei dem lokalisierte Objekte einer genauen Detailanalyse unterzogen werden. Durch die Verwendung nichtverbalen Materials kann auch bei Einschränkungen in der Sprache und im Wortverständnis trainiert werden.
Figurales Gedächtnis
Der Patient soll sich konkrete Objekte einprägen und diese in einer Reihe von Begriffen erkennen, die auf einem "Fließband" vorbeigeführt werden. Das Programm dient der Steigerung der mittelfristigen nonverbalen und verbalen Gedächtnisleistung. Es sind 12 Schwierigkeitsgrade vorhanden, wobei im niedrigsten Schwierigkeitsgrad ein Objekt, im höchsten Schwierigkeitsgrad zwölf Objekte einzuprägen sind.
Flächenoperation
Dieses Programm dient dem Üben von Lagebeziehungen 2-dimensionaler Bilder, beispielsweise bei Leistungseinbußen bei visuell-konstruktiven Aufgaben sowie bei räumlichen Beziehungen. Verschiedene Bilder, die in einer Matrix dargestellt werden, sollen mit einem Vergleichsbild abgeglichen werden. Die Bilder sind hierbei gegenüber dem Vergleichsbild in der Ebene verdreht. Mit zunehmender Schwierigkeit steigt die Anzahl der Bilder und die Objekte werden einander zunehmend ähnlicher.
Gedächtnis
Trainiert werden Tätigkeiten des Büroalltags. Der Patient prägt sich Inhalte ein, die sowohl auf dem akustischen als auch auf dem visuellen Kanal aufgenommen werden und gibt diese wieder.
Geistige Aktivierung
Abwechslungsreiche Aufgaben in verschiedenen Darbietungsmodi verbessern Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Konzentration, Erinnern, Gedächtnis, Denken, Wortfindung und Kombinationsvermögen.
Gesichtsgedächtnis
Realitätsnahes Wiedererkennen von Gesichtern und die Zuordnung der Gesichter zu ihren Namen und Berufen ist der Inhalt dieses Trainings. Der Patient soll entscheiden, ob er ein Gesicht, das aus einer neuen Perspektive gezeigt wird, schon einmal gesehen hat oder nicht. In höheren Schwierigkeitsgraden soll der Patient versuchen, zusätzliche verbale Informationen wie Name und Beruf zu behalten und zuzuordnen. Das Programm beinhaltet Bilder und Informationen zu 60 Personen, die jeweils aus 4 verschiedenen Richtungen fotografiert worden. 16 Schwierigkeitsstufen sind in diesem Programm enthalten.
Geteilte Aufmerksamkeit
Bei dem Programm Geteilte Aufmerksamkeit sind mehrere Sachverhalte parallel zu beachten und zu verarbeiten. Als Szenario wird der Proband in die Rolle eines Lokführers versetzt. Dabei ist auf die zu fahrende Geschwindigkeit zu achten und auf unterschiedliche Stimuli (Signale, Notbremse, etc.) zu reagieren. In 14 Schwierigkeitstufen werden zunehmend die Anforderungen und die Anzahl unterschiedlicher Stimuli erhöht.
Logisches Denken
Das Training dient der Verbesserung des schlußfolgernden Denkens. Eine vorgegebene Reihe von Symbolen soll entsprechend der verwendeten Regeln fortgeführt werden, wobei eine Matrix von Antwortalternativen vorgegeben wird. Der Proband wird bei falscher Antworteingabe mit gezielten Hinweisen unterstützt. Es sind 23 Schwierigkeitsgrade verfügbar.
Multimodales Beobachten (VIDE)
Das Training erfolgt realitätsnah. Der Patient wird in die Situation versetzt, einen kurzen Film anzusehen. Er muss sich das Gesehene und Gehörte merken und im Anschluss Fragen zu dem Film beantworten. Jedes Training besteht aus einer Anzahl von Aufgaben. In jeder Aufgabe wird ein Film gezeigt, der reproduziert werden muss. Sie besteht aus der Akquisitions- und der Reproduktionsphase. In der Akquisitionsphase wird der Film auf dem Bildschirm gezeigt. Der Patient muss sich den Inhalt dieses Films gut einprägen. Die Akquisition wird durch Drücken der Taste OK nach Ablauf des Films beendet. In der Reproduktionsphase werden Fragen zum Film gestellt, die sich entweder nur auf den visuellen Teil bzw. nur auf den akustischen Teil, oder auf visuelle und akustische Fakten gleichermaßen beziehen. Die Fragen sind im "multiple choice"-Verfahren zu beantworten.
Plan a Day
Plan a Day ist ein alltagsorientiertes Übungsverfahren, mit dem Tagespläne verschiedenen Umfangs bewältigt werden sollen. Die Fähigkeit, Handlungen zu planen und Erledigungen zu organisieren wird in 55 unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden geübt. Zu der Bearbeitung dieses Programmes wird vom Probanden die Maus verwendet.
Raumoperation
Das räumliche Vorstellungsvermögen wird in den Kategorien Positionsschätzung, Winkelschätzung, Relationsschätzung (Füllen von Gefäßen) und Größenschätzung ein- und zweidimensional trainiert. Für jede Kategorien werden 9 unterschiedliche Levels angeboten.
Raumoperation 3D
Unter Verwendung von über 400 dreidimensionalen Körpern werden das räumliche Vorstellungsvermögen und die Aufmerksamkeitsleistung trainiert. Zielgruppe des Trainings sind Patienten mit räumlich-kognitiven und -konstruktiven Störungen.
Reaktionsfähigkeit
Ziel des Trainings Reaktionsfähigkeit ist eine Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit und -genauigkeit auf visuelle und akustische Reize. Durch Einfach-, Einfachwahl- und Mehrfachwahlreaktionsaufgaben soll eine möglichst rasche, differentielle Reaktion auf Signale trainiert werden.
Reaktionsverhalten
Auf einen bekannten optischen Reiz (Verkehrszeichen) soll der Proband so schnell wie möglich reagieren. Die Aufgabe für den Probanden besteht darin, möglichst schnell auf eine zugeordnete Patienten-Pult-Taste zu drücken, wenn ein relevanter Reiz am Bildschirm erscheint. Es werden drei Aufgabentypen mit 4 bis 6 Schwierigkeitsstufen angeboten.
Rechentraining
Das Rechentraining wird verwendet, um das rechnerische Denken des Patienten zu verbessern. Je nach Art der Störung können grundlegende mathematische Operationen geübt oder komplexe Aufgaben gelöst werden.
Sakkadentraining
Das Trainingsprogramm wurde für Patienten mit eingeschränkten Fähigkeiten der visuellen Exploration und halbseitigen visuellen Vernachlässigungsphänomenen (Neglect, Hemianopsie, Hemiamblyopie u.a.) konstruiert. Der Patient wird instruiert immer dann die linke oder rechte Reaktionstaste zu drücken, wenn links oder rechts von der Mitte eine Figur (z.B. Tier, Fahrzeug, Mensch ...) erscheint.
Topologisches Gedächtnis
Wie bei einem Memoryspiel soll sich der Proband an die Position von verdeckten Bildkärtchen erinnern. Es stehen 20 Schwierigkeitsgrade zur Verfügung, die sich durch Anzahl der Kärtchen und deren Komplexitätsgrad unterscheiden.
Überblick und Lesen
Das Trainingsprogramm enthält zwei getrennte Module (Überblick und Lesen), denen jeweils eine Differentialdiagnostik vorgeschaltet ist. Beide Module dienen in Ablösung des ELEX-Systems der Behandlung von nicht-aphasischen Lesestörungen und Störungen des Überblicks.
Verbales Gedächtnis
Ziel des Programms ist die Verbesserung des kurzfristigen Behaltens verbaler Informationen. Dem Übenden werden Kurzgeschichten vorgelegt, zu denen im Anschluß Multiple-Choice Fragen gestellt werden. Es wurden zehn Schwierigkeitsstufen konstruiert, deren Umfang und Informationsgehalt mit steigender Schwierigkeit zunehmen.
Vigilanz
Der Proband soll bei diesem Training auch unter zeitkritischer Itemvorgabe die Aufmerksamkeit über längere Zeit aufrecht erhalten. Es soll ein Fließband beobachtet werden und jene Gegenstände herausgewählt werden, die sich von Musterobjekten in einem oder mehreren Details unterscheiden. Das Programm Vigilanz verfügt über 15 Schwierigkeitsgrade.
Visuokonstruktive Fähigkeiten
Das Programm Visuokonstruktive Fähigkeiten dient dem Üben der visuellen Rekonstruktion von konkreten Bildern. Ein vorgegebenes Bild wird dargestellt und anschließend in mehrere Bildteile zerlegt. Der Patient soll anschließend das Bild wieder zusammensetzen. 18 Schwierigkeitsgrade ermöglichen ein sehr zielgerichtetes Training. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Anzahl der Bildteile.
Visuomotorische Koordination
Ziel ist die Rehabilitation von Patienten mit Störungen der visuomotorischen Koordination. Durch das Programm werden in unterschiedlichen Farben und Formen ein Cursor und ein Rotor dargestellt. Der Patient soll mit dem Joystick den Cursor in die Mitte des Rotors halten und dessen Bewegungen mitvollziehen. Die Schwierigkeit wird durch die Größe des Rotors, die Geschwindigkeit der Bewegung und die Art der Bewegungsbahn bestimmt.
Wortgedächtnis
Die Steigerung der Wiedererkennungsleistung von Wörtern ist das Ziel dieses Programmes. In einer Lernphase werden Worte vorgegeben. Diese Worte sowie zusätzliche, irrelevante Worte rollen anschließend auf einem Fließband an dem Patienten vorbei und sollen vom Probanden daraufhin überprüft werden, ob die Worte bei den Worten in der Lernphase enthalten waren.
Hard- und Softwarevoraussetzungen:
Lieferumfang und Preise:
Die Trainings- und Therapieprogramme benötigen entweder ein Patienten-Pult oder können, zum Teil, mittels Dongel betrieben werden. Die einzelnen Programme sind zeitlich auf 7 Jahre in ihrer Nutzung beschränkt. Ergänzend können wir Ihnen anbieten, eine Globallizenz zu erwerben, die 100 Vorgaben eines beliebigen Verfahrens aus der Programmbibliothek der Rehacom-Software beinhaltet.