

Jugendliche und Erwachsene, jeweils individuelle Durchführung
Die Diagnostik psychischer Störungen hat sich in den vergangenen 15 Jahren erheblich verändert und ausdifferenziert. Die adäquate Umsetzung der neuen diagnostischen Klassifikationssysteme in Forschung, Klinik und Praxis ist eine besondere Herausforderung für Psychologen, Ärzte und in der Ausbildung Stehende. DIA-X ist ein modulares und flexibles diagnostisches Beurteilungssystem, das den Benutzer in reliabler und effizienter Weise bei der Diagnostik nach den Forschungskriterien der ICD-10 und DSM-IV unterstützt.
Das Diagnostische Expertensystem besteht aus drei unterschiedlichen Komponenten:
Screening Verfahren
Bei den Screening-Verfahren handelt es sich um kurze Fragebogen, die mit hoher Sensitivität und guter Spezifität entweder das Vorliegen irgendeiner psychischen Störung (DIA-SSQ), einer Angststörung (DIA-ASQ) oder einer Depression (DIA-DSQ) bestätigen oder verneinen. Wenn sich der Verdacht auf das Vorliegen einer psychischen Störung bestätigt, dann sollte das strukturierte Interview zur weiteren Abklärung eingesetzt werden. Darüber hinaus können die Screening-Fragebogen auch zur Veränderungsmessung dienen. Der Fragebogen DIA-SSQ besteht aus 17 Fragen, die beiden anderen aus jeweils 15 Fragen.
Interview
Das Interview liegt in zwei verschiedenen Versionen vor: eine dient der Erfassung der Längsschnitt-Symptomatik (über die gesamte Lebenszeit), die andere zentriert auf die Querschnitt-Symptomatik (die letzten 12 Monate). Beide Versionen sind voll standardisiert und liefern Diagnosen von etwa 100 psychischen Störungen nach ICD-10 und DSM IV. Der modulare Aufbau und die Möglichkeiten der Verzweigung stellen sicher, dass trotz der Standardisierung nur die für den jeweiligen Probanden bedeutsame Symptomkonstellation in den Mittelpunkt des Interviews gestellt wird. Darüber hinaus können einige Komplexe ausgewählt werden. Zu dem eigentlichen Interviewheft gibt es ein Ergänzungsheft, in dem die untersuchte Person Angaben zur Symptomatik macht, die im Interview vertieft werden. Die Angaben im Ergänzungsheft dienen auch als Gedächtnisstütze.
Die Test-Retest-Reliabilität liegt zwischen r = .81 (Screening für Depression) und r = .84 (Screening für Angststörungen).
Die Sensitivität beträgt 86 Prozent (Screening für psychische Störungen), 95 Prozent (Screening für Depression) und 96 Prozent (Screening für Angststörungen). Die Spezifität beträgt 75 Prozent, 84 Prozent und 82 Prozent (in der obigen Reihenfolge der Verfahren).
Screeningverfahren: Für die Bearbeitung werden meist nicht mehr als 2 Minuten vom Probanden benötigt. Interviews: ca. 1 Stunde.
In Anwendung seit 1997.
1997